Mosley bedauert hohe Kosten für Motorsport-Nachwuchs

London – Der frühere Weltverbandschef Max Mosley bedauert noch immer, Nachwuchspiloten keinen kostengünstigen Weg in die Formel 1 geebnet zu haben.

«Ich bin sicher, es gibt da draußen viele Talente, die nie die Chance auf einen echten Wettbewerb bekommen haben», sagte der Brite kurz vor seinem 80. Geburtstag am Ostermontag der Deutschen Presse-Agentur. Mosley führte den Automobil-Weltverband Fia von 1993 bis 2009 und war damit auch oberster Regelhüter des Motorsports.

Am meisten bereue er es, «als Fia-Präsident dabei versagt zu haben, einen geraden Weg für Fahrer zu etablieren, um es vom Kartsport bis in die Formel 1 mit Mitteln zu schaffen, die eine einfache Familie aufbringen kann». Dafür wäre Mosley zufolge eine Reihe preiswerter Standard-Rennserien zu Erlangung der Superlizenz genannten Formel-1-Fahrerlaubnis nötig gewesen. Für diesen Kurs hätte es «massive Gegenwehr, sogar Rechtsstreit» gegeben, glaubt der Jurist Mosley. «Aber ich hätte es trotzdem tun sollen.»

Noch immer gern erinnere er sich indes an viele Stationen seines Aufstiegs im Motorsport, sagte Mosley. Vom Sieg in seinem ersten Club-Rennen als Rennfahrer über den Einstieg als Teamchef mit dem March-Rennstall in die Formel 1 im Jahr 1970 bis hin zu seinem Wahlsieg gegen den Franzosen Jean-Marie Balestre 1991 im Kampf um das Amt des Präsidenten des Motorsport-Verbandes Fisa.

In seiner folgenden Zeit als Fia-Chef wurde Mosley zum Vorkämpfer für die Sicherheit auf den Rennstrecken und im Straßenverkehr. Seine beste Entscheidung sei es gewesen, die Fia gegen den Widerstand aus der Autoindustrie zur Unterstützung von verschärften Crash- und Sicherheitstests von Neuwagen zu bewegen. Dies habe in den vergangenen gut 20 Jahren Zehntausende Leben gerettet, befand Mosley.

Als enger Wegbegleiter des früheren Geschäftsführers Bernie Ecclestone gilt Mosley als einer der Väter der modernen Formel 1. Zugleich blieb er stets eine streitbare Figur.


(dpa)

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