Reifentest beim Black Donut Engineering Media Day

Einladung zum Black Donut-Reifentest nach Finnland? Immer gerne! Dort zeigte der Entwicklungsdienstleister aus Pirkkala die Güte der geleisteten Arbeit anhand eines direkten Vergleiches.

   
Als Maßstab fungiert der Hankook Ventus in der Dimension 225/45 R17, gegen den Black Donut Engineering (BDE) den im eigenen Hause entworfenen Prototypen eines Sommerreifens identischen Formats antreten lässt. Der wurde für einen nicht näher spezifizierten Kunden entwickelt und steht kurz vor der Markteinführung. Ort der Begegnung ist der Premier Park, Waffen der Wahl sind Mercedes A- und C-Klasse. Mit dem Hecktriebler wird zunächst mal der Bremsweg festgestellt. Ergebnis: Aus 80 km/h steht der Benz mit dem Korea-Gummi rund 30 Zentimeter später als mit dem Proto-Pneu. Unerwartet kommt das unterschiedliche Bremsgefühl: Während der Hammerschlag aufs linke Pedal sich beim Ventus eher teigig-geschmeidig ausnahm, wirkte die finnische Reifen-Entwicklung auf dem trockenen Asphalt eher raspelnd-rau.

Auch ein Sommerreifen braucht überzeugende Nasslauf-Eigenschaften

Nächste Station beim Reifentest ist Bremsen aus Tempo 70 und anschließendes Spurhalten in einer Kurve auf nassem Untergrund. Hier lässt der Ventus Federn, verzögert zweifellos ordentlich, allerdings kommt die A-Klasse weit ab der angepeilten Linie zum Stehen. Und nun das gleiche noch mal mit den BDE-Pneus: Die Verzögerung an sich fällt gefühlt kaum anders aus. Was sich aber erheblich verändert hat, ist die Seitenführung auf dem besprengten Asphalt. Ausflüge ins Abseits gibt’s nicht, stattdessen klebt der Baby-Benz quasi an der durch Pylonen dargestellten Fahrbahnmitte. Das war nicht nur beeindruckend, sondern auch ein wenig beängstigend: Wer hätte denn mit solchen Unterschieden gerechnet?

Die Pneus beim Hütchenspiel quälen

Dritte Disziplin beim BDE-Reifentest ist ein Slalomparcours. Unerfreulicherweise mit der A-Klasse, die bei der empfohlenen Eingangsgeschwindigkeit von etwa 60 km/h sich zunächst aufschaukelt, dann grässlich über die Vorderräder schiebt und sich nur mit fester Hand widerwillig lenken lassen will. Besondere Schikane ist eine scharfe Kurve zu Anfang des Kurses, die entweder ein Bremsmanöver, das Auslassen eines Pylonen oder den Besuch der überschaubaren Auslaufzone erfordert. Auch beim links-rechts-links-rechts-Spiel zeigte der sich das Black Donut Engineering-Laborat dem von Hankook in punkto Seitenführung überlegen, doch Spaß wollte mit dem finnischen Produkt ebenfalls nicht wirklich aufkommen.

Flotte Runden beim Black Donut Engineering-Reifentest

Spaß kam im großen Finale, einigen Rennrunden über die kurven- und kuppenreiche Rundstrecke in der C-Klasse. Leichtes Über- statt kräftiges Untersteuern stellt sich mit beiden Reifen ein, doch nur der Ventus zwingt zum Abheben: Nach einer Kehre zieht es den dergestalt bereiften Benz zum äußeren Fahrbahnrand, wo sich eine kleine Schanze befindet. Die sparen wir uns auch mit dem BDE-Prototypen nicht, könnten es aber. Nur einmal folgen wir der Ideal- statt der Spaßlinie und halten den C 200 problemlos zentral in der Fahrbahn. Tadellose Seitenführung, doch ist diese nach Angaben der Reifenschmiede noch mit zu hohem Abrieb erkauft. Hier ist man zuversichtlich, bis zur Serienanlauf deutlich nachbessern zu können. Und nach dem, was wir beim Reifentest so alles erfahren haben, sind wir diesbezüglich nicht minder zuversichtlich.   

Bilder: ©Black Donut Engineering

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