Wehrleins Rückkehr eine Erfolgsgeschichte in der Wüste

Sakhir – Da konnte Pascal Wehrlein wieder lächeln. Die Leidenszeit mit drei gebrochen Brustwirbeln ist zu Ende, der Anfang mit dem neuen Sauber-Rennstall mehr als geglückt – mit Platz elf beim Großen Preis von Bahrain.

«Um ehrlich zu sein, glücklicher könnte ich nach dem Wochenende nicht sein», sagte Wehrlein. «Schade ist nur, dass wir als Elfter sehr nah an, aber nicht in den Punkten waren», meinte der 22 Jahre alte Worndorfer.

Er profitierte zweifelsohne auch von den vielen Ausfällen, immerhin erreichten sechs von 20 Autos nicht das Ziel, eines konnte erst gar nicht losfahren. Dessen ungeachtet zeigte Wehrlein bei seinem Comeback eine starke Vorstellung. Schon in der Qualifikation hatte es der ehemalige DTM-Champion auf den 13. Platz geschafft. Teamkollege Marcus Ericsson war nicht über Position 19 hinausgekommen, im Rennen zählte er zu den Aussteigern. «Pascal war nicht vom Pech verfolgt, er zeigte eine gute Leistung und konnte Elfter werden», sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Wehrlein hatte sich bei einem Spaßrennen Ende Januar in Miami durch einen Crash die Wirbel gebrochen und zwei weitere vom Nacken abwärts gestaucht hatte. In Australien und China musste der Neuzugang passen. In Bahrain war es soweit für den ehemaligen Mercedes-Nachwuchspiloten, der in der vergangenen Saison sein Formel-1-Debüt für Manor gegeben hatte. Das Team ging Ende des Jahres pleite, Wehrlein wurde zu Sauber transferiert.

Mit seinem Ergebnis in der Wüste von Sakhir gelang Wehrlein das zweitbeste Sauber-Resultat seit Anfang 2016. Die Ränge neun und elf durch Felipe Nasr in Brasilien und Ericsson in Mexiko – mehr war im gesamten vergangenen Jahr nicht drin für Sauber. Und noch mehr ging nun auch für Wehrlein nicht, wie er selbst betonte: «Meine Platzierung ist das Maximum, das wir erreichen konnten.»

Nur zwei Ränge vor ihm lag Landsmann Nico Hülkenberg im Renault. Von Startplatz sieben gestartet, rettete der ehemalige GP-2-Champion in seinem 118. Formel-1-Rennen noch Rang neun. Der 29-Jährige bescherte seinem neuen Team – er kam von Force India – damit auch die ersten Punkte (2) in diesem Jahr.

Im Gegensatz zur Gefühlslage von Wehrlein wollte bei dem Rheinländer aber keine echte Freude aufkommen. «Ich bin nicht wirklich zufrieden», klagte Hülkenberg. «Das Auto hat noch brutalen Rückstand, vor allem bei der Aerodynamik.» «Hulks» Hoffnung: Die Updates, die in dieser Woche bei den Testfahrten auf dem Kurs in Bahrain zum Einsatz kommen sollen. «Wir haben die Möglichkeit, einen großen Fortschritt zu erzielen», sagte Hülkenberg, ehe er an diesem Dienstag wieder im Renault Platz nehmen wird.


(dpa)

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