Rosberg-Erfolg mit Job für Kubica – Williams-Testfahrer

Grove – Dem früheren Weltmeister Nico Rosberg ist der erste Erfolg als Formel-1-Fahrerberater gelungen, die Karriere von Pascal Wehrlein in der Motorsport-Königsklasse ist dagegen vorerst beendet.

Das Williams-Team gab den von Rosberg mitberatenen Polen Robert Kubica als neuen Testfahrer bekannt. Für den 33-Jährigen ist es fast sieben Jahre nach seinem Horrorcrash bei einer Rallye erstmals wieder ein Vollzeitjob in der Formel 1.

Kubica musste sich im Kampf um das letzte verfügbare Stammcockpit aber wie auch Mercedes-Zögling Wehrlein dem Russen Sergej Sirotkin geschlagen geben, der sich den begehrten 20. Stammplatz sicherte. Damit starten in der kommenden Saison nur noch zwei Deutsche in der Formel 1. Letztmals war 1996 in Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen nur ein deutsches Duo vertreten gewesen. Im vergangenen Jahr gingen in Sebastian Vettel (Ferrari), Nico Hülkenberg (Renault) und Wehrlein (Sauber) immerhin noch drei Deutsche an den Start.

Der mit angeblich rund 15 Millionen Euro an Sponsorengeldern jährlich bezuschusste Sirotkin wird Nachfolger des zurückgetretenen Brasilianers Felipe Massa und fährt 2018 an der Seite des auch erst 19-jährigen Kanadiers Lance Stroll. Zuletzt war der Russe in der Formel-2-Meisterschaft und als Renault-Testfahrer aktiv gewesen.

Sirotkin Hoffnung auf ein Dauer-Engagement in der Formel 1 bei Sauber hatte sich 2013 noch zerschlagen. Finanzielle Unterstützung ist ihm durch SMP Racing sicher, hinter dem Oligarch Boris Rotenberg steht.

Wehrlein wiederum hatte seinen Job beim Schweizer Sauber-Team an den Monegassen Charles Leclerc verloren und ohnehin nur noch vage Chancen auf einen Platz bei Williams. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte zuletzt beteuert, dass sich der Worndorfer weiter der Unterstützung des Autobauers sicher sein könne. Wohin der Weg des 23-Jährigen führt, ist aber ungewiss.

Für den Ende 2016 als Weltmeister zurückgetretenen Rosberg ist die Anstellung von Kubica ein Achtungserfolg. Als erster Pole hatte der Mann aus Krakau 2006 ein Stammcockpit in der Formel 1 bekommen und galt als potenzieller Weltmeister. Zwei Jahre nach seinem Einstieg gewann er im BMW auch den Grand Prix von Kanada.

«Robert ist einer der schnellsten Piloten, gegen die ich je gefahren bin», erzählte einmal Mercedes-Mann Lewis Hamilton. Im Februar 2011 verunglückte Kubica jedoch bei der Rallye «Ronde di Andora» und zog sich schwere Verletzungen vor allem am rechten Arm und rechten Bein zu. Die betroffenen Stellen bleiben von Narben gezeichnet.

Im vergangenen Jahr sammelte der Pole Testkilometer für Renault und schließlich Williams. «Ich fühle mich körperlich in der besten Form, in der ich je war», sagte Kubica nun sieben Jahre und 63 Tage nach seinem letzten Formel-1-Grand-Prix in Abu Dhabi, «es hat mich aber eine Menge Arbeit gekostet, um dahin zu kommen, wo ich heute bin.»


(dpa)

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