Fährt Audis DTM-Flotte auch auf dem Norisring hinterher?

Nürnberg – Audi sucht nach dem ersten Drittel der DTM-Saison noch nach der Meister-Geschwindigkeit des Vorjahres. Am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr) gastiert das Deutsche Tourenwagen Masters am vierten von zehn Rennwochenenden auf dem Norisring in Nürnberg.

Audi hofft auf dem bei vielen Fans beliebten Stadtkurs auf mehr Erfolg als zuletzt. Doch die Aussichten bei den Heimrennen der Ingolstädter könnten besser sein. Immerhin zeigt Audi-Routinier Jamie Green etwas Hoffnung. «Das ist eine komplett andere Rennstrecke als eine normale DTM-Strecke. Das gibt uns vielleicht eine bessere Chance», sagte er. 

Bislang gelang Audi in dieser DTM-Saison wenig. In der Markenwertung liegt der Hersteller nach sechs von zwanzig Rennen weit zurück. Mercedes hat schon 294 Punkte gesammelt, der bayerische Konkurrent BMW 236. Die Ausbeute des Vorjahressiegers aller Wertungen kommt auf magere 112 Zähler. «Der bisherige Saisonverlauf ist nicht das, was ich mir erhofft habe. Bester Fahrer einer Marke zu sein, nützt dir nichts, wenn du Neunter bist», sagte Ex-Champion Mike Rockenfeller Er hat bislang 34 Punkte eingefahren, Spitzenreiter Timo Glock im BMW schon 90.

Unerklärlich ist der Einbruch der Ingolstädter nicht. Im Vorjahr wurden während der Saison Zusatzgewichte abgeschafft, mit denen Leistungsunterschiede der drei Hersteller ausgeglichen wurden. Ohne diese Gewichte dominierte Audi, holte die Titel in Fahrer-, Team- und Markenwertung. Im Gegenzug wurden für die aktuelle Saison die Aerodynamik-Regeln verändert – und das hemmt den bayerischen Autobauer offenbar. Einen Sieg feierte Audi in diesem Jahr noch nicht und erreichte auch nur zwei von achtzehn möglichen Podiumsplätzen.

«Dass bei uns aktuell wirklich alles passen muss, damit wir auf Augenhöhe mitkämpfen können, ist mit Blick auf die bisherigen Rennen für mich offensichtlich», gibt Audi-Motorsportchef Dieter Gass zu. Sein Team versuche, im Rahmen des Reglements die Lücke zu schließen. «Die einzige Stellschraube ist dabei das Setup, woran wir mit Hochdruck arbeiten.» Auf dem Norisring, wo wegen langer Geraden die Topgeschwindigkeit besonders entscheidend ist, stellt sich Gass «eher auf einen kleinen Rückschlag» ein.

Auch der 36 Jahre alte Green sieht Vorteile bei der Konkurrenz – vor allem bei Mercedes, das in Nürnberg traditionell stark ist. «Das ist nicht einfach für uns», sagt der Engländer. Ganz professionell setzt der ehemalige Mercedes-Pilot vor dem Norisring-Wochenende aber auf Optimismus: «Ich hatte viel Erfolg dort, aber noch keinen Sieg zusammen mit Audi. Das ist mein Ziel in diesem Jahr – natürlich.»

Indes sieht sich Ex-Formel-1-Fahrer Pascal Wehrlein bei seinem DTM-Comeback auf dem richtigen Weg. «Ich bin mit meiner Lernkurve zufrieden. Ich komme immer besser zurecht mit dem Auto, und auch mit dem Team klappt die Zusammenarbeit schon sehr gut», sagte der 23-Jährige der «TZ». «Aber natürlich brauchen wir auch einmal das Glück auf unserer Seite. Es hätte in Budapest schon passieren können, aber jetzt bald kann es soweit sein.»


(dpa)

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