Europäischer Reifenvergleich: Fast jeder zweite Franzose fährt mit falschen Pneus

Erschreckend viele Autofahrer in Europa sind im Winter mit Sommerreifen unterwegs und umgekehrt. Am meisten "laissez faire" zeigen in dieser Hinsicht die Franzosen, die zu 44 Prozent auf saisonal ungeeigneten Pneus unterwegs sind. Das besagt eine Studie des Reifenherstellers Nokian, bei der die Nutzungsgewohnheiten in sieben europäischen Ländern abgefragt wurde.

Deutlich niedriger ist der Anteil an Fehlbereifungen in Bulgarien und Italien mit jeweils 34 Prozent, in Polen (31 Prozent) und Tschechien (28 Prozent). Nochmal geringer ist der Anteil mit 24 Prozent in Rumänien und am gewissenhaftesten sind – wie war das mit den Vorurteilen – die Deutschen mit 23 Prozent. Und das ist immer noch ein zu hoher Wert! "Mich überrascht, dass ein wesentlicher Teil der europäischen Autofahrer die funktionalen und im höchsten Maße sicherheitsrelevanten Eigenschaften von Reifen immer noch nicht erkennt und mit Reifen, die nicht der Jahreszeit entsprechen, vermeidbare Risiken in Kauf nimmt", sagt Martin Drazik, Produktmanager bei Nokian Tyres.

Ein weiteres Ergebnis: Mit Ganzjahresreifen freunden sich immer mehr Autofahrer an – allerdings je nach Land sehr unterschiedlich stark. Am höchsten ist die Alleskönner-Quote der Umfrage zufolge in Frankreich – 68 Prozent der Befragten verwenden die am häufigsten. Ebenfalls recht hoch ist der Ganzjahresreifen-Anteil mit 48 Prozent in Italien, dahinter folgen Deutschland (28 Prozent), Rumänien (20 Prozent), Bulgarien (neun Prozent), Polen (acht Prozent) und Tschechien (fünf Prozent).

Insgesamt ist der Marktanteil von Ganzjahresreifen in Zentraleuropa laut Nokian deutlich angestiegen, doch Saisonreifen bleiben weiterhin die bevorzugte Reifenwahl. Meist sei das die sicherere Wahl, doch in Regionen, in denen sich das Wetter nicht zwischen Temperaturextremen bewegt, können Ganzjahresreifen eine ideale Wahl darstellen, so das Urteil der Experten.

Ebenfalls abgefragt hat die Untersuchung das wichtigste Kriterium beim Reifenkauf. Hier ergibt sich ein klares Bild: In allen sieben Ländern nennt etwa eine Zwei-Drittel-Mehrheit die Qualität des Reifens und etwa ein Viertel den Preis. Die Umweltverträglichkeit spielt mit ein und zwei Prozent der Nennungen in allen Ländern bis auf Bulgarien praktisch keine Rolle. Dort aber nennen immerhin 13 Prozent der Befragten den Umweltaspekt als entscheidend.


Quelle: GLP mid

(dpa)

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