Die Lehren aus dem Großen Preis von Russland

Sotschi – Ein neuer Sieger in der Formel 1. Dazu ein überraschend strauchelnder Dreifach-Champion. Beide fahren für Mercedes, Valtteri Bottas bekam seinen Silberpfeil in den Griff, Lewis Hamilton ganz und gar nicht. Über die Gründe herrscht noch Unklarheit.

WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel dürfte es mit Interesse verfolgen. Er baute seinen Vorsprung im WM-Klassement durch Rang zwei beim Großen Preis von Russland aus. Dass der Ferrari nun auch in der Qualifikation funktioniert, belegte seine Pole Position in Sotschi vor Teamkollege Kimi Räikkönen.

DIE K.O.-HOHEIT VON MERCEDES SCHEINT VORBEI

In den ersten Wochen dieser Saison stand schon fest, dass der neue Ferrari im Rennen den Silberpfeilen mehr als nur gefährlich werden kann. Zwei Vettel-Siege zeugen davon. Neu ist seit Sotschi, dass der SF70 H auch in der Qualifikation schneller sein kann. Ferrari bejubelte erstmals seit Mitte 2008 eine erste Startreihe ganz in Rot.

DIE POLE POSITION ALLEIN REICHT NICHT

Vettels erste Pole Position nach 588 Tagen war keine Sieggarantie. Er kam nicht schlechter weg als der von drei gestartete Bottas, der Finne schoss dann aber an Vettel vorbei. Von den vier Rennen in dieser Saison wurde erst eines auch vom Pole-Mann gewonnen, das war in China durch Hamilton. Im vergangenen Jahr gewann 13 von 21 Rennen auch der Fahrer, der von Position eins gestartet war.

DER FINNE IST LOS

Die Siegpremiere mit 27 Jahren wird Bottas weiteren Auftrieb geben. Er hatte schon in Bahrain durchblicken lassen, dass er die WM nicht als Zweikampf zwischen Teamkollege Hamilton und Ferrari-Star Vettel abschreiben will. Danach holte er dort die erste Pole und nun den ersten Sieg seiner Karriere. Dass es nun auch ein hitziges internes Duell wie in den drei Jahren zuvor zwischen Hamilton und Rosberg wird neben dem Kampf mit Vettel, glaubt Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf keinen Fall. Die Beziehung zwischen Bottas und Hamilton sei eine ganz andere.

DAS LEIDEN VON FERNANDO ALONSO NIMMT KEIN ENDE

Es kann doch eigentlich nicht schlimmer kommen, als keins der vorangegangenen Rennen beendet zu haben. Doch! Bei Fernando Alonso schon. Diesmal konnte der 35 Jahre alte Zweifach-Weltmeister aus Spanien nicht mal starten. Sein McLaren-Honda blieb vorher stehen. «Es ist hart, es ist frustrierend, es ist jedes Wochenende das Gleiche», meinte Alonso.

SOTSCHI-SIEGEREHRUNG BLEIBT CHEF-SACHE

Den Pokal bekam Valtteri Bottas aus den Händen von Russlands Präsident Wladimir Putin. Wie immer wurde ein Geheimnis drum gemacht, ob er wie in den Jahren zuvor nach Sotschi reist. Wie immer kam er. Während des Rennens liefen auf einmal die TV-Bilder, wie Putin unter anderem vom neuen Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey und dessen Vorgänger Bernie Ecclestone empfangen wurde. Mit den drei Erstplatzierten des Rennens plauderte Putin dann vor der Siegerehrung – unter anderem über den Tourismuseffekt des Grand Prix und ausgebuchte Hotels.


(dpa)

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