Auto-Lexikon: der Geschwindigkeitsindex

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Wer neue Reifen braucht, stellt sich zunächst die Frage nach der gewünschten Breite und dem Durchmesser der Felgen. Doch der sogenannte Geschwindigkeitsindex ist ein ebenso wichtiges Kriterium für die Auswahl geeigneter Pneus – er gibt Auskunft über die Maximalgeschwindigkeit, mit welcher der betreffende Autoreifen gefahren werden kann. Wer hier nicht aufpasst, verstößt schnell gegen Bestimmungen des Straßenverkehrsrechts und riskiert schwere Unfälle.

Geschwindigkeit mit Garantie

Für jeden im Handel befindlichen Reifen muss der Hersteller aufgrund gesetzlicher Vorgaben eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit garantieren, bis zu der ein sicherer und störungsfreier Lauf sichergestellt ist. Dieses Maximaltempo wird durch den sogenannten Geschwindigkeitsindex angegeben, der nach folgendem System in Großbuchstaben angegeben wird (Auszug):

  • N = 140 km/h
  • P = 150 km/h
  • Q = 160 km/h
  • R = 170 km/h
  • S = 180 km/h
  • T = 190 km/h
  • U = 200 km/h
  • H = 210 km/h
  • V = 240 km/h
  • W = 270 km/h

Haben Sie beispielsweise einen Reifen mit der Aufprägung 195/95R 15 91H vor sich, erkennen Sie am Buchstaben H innerhalb der Reifenbezeichnung eine höchstzulässige Fahrgeschwindigkeit von 210 km/h.
Die Regelung einer zugelassenen Maximalgeschwindigkeit dient dazu, Beschädigungen des Reifens im laufenden Betrieb auszuschließen, die zu einer akuten Gefährdung der Verkehrssicherheit führen könnten. Aus diesem Grund dürfen Sie an Ihrem Fahrzeug keine Reifen verwenden, die bezüglich der Höchstgeschwindigkeit dafür nicht geeignet sind. Sie sollten also vor einem Kauf anhand der Reifenbezeichnung genau prüfen, ob der jeweilige Reifen für Ihr Auto zugelassen ist.

Den richtigen Reifen selbst berechnen

Wenn Sie wissen wollen, welche Reifen Sie einsetzen dürfen, müssen Sie zunächst die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit Ihres Fahrzeugs kennen. Sichere Auskunft hierüber gibt der Fahrzeugschein bzw. die Zulassungsbescheinigung Teil I.
Bei ab 1. Mai 2009 zugelassenen Fahrzeugen entspricht die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit der erforderlichen Reifengeschwindigkeit. Ist Ihr Fahrzeug älter, können Sie den Geschwindigkeitsindex leicht mit folgender Formel selbst berechnen:

Höchstgeschwindigkeit Ihres Fahrzeugs * 0,01 + 6,5 km/h
Beispiel:
In der Zulassungsbescheinigung ist für Ihren PKW eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h eingetragen.
Rechnen Sie wie folgt: 175 km/h * 0,01 + 6,5 km/h = 8,25 km/h.
Dieser Wert bezeichnet den Sicherheitsaufschlag, den die verwendeten Reifen mindestens haben müssen. Im Beispiel dürfen Sie also nur Reifen einsetzen, die mindestens für 183,25 km/h zugelassen sind (175 km/h Höchstgeschwindigkeit Ihres Fahrzeugs zuzüglich 8,25 km/h Sicherheitsaufschlag). Sie müssen mithin Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex-Kennbuchstaben T verwenden.
Übrigens: Bei Winterreifen gibt es Ausnahmen! Hier dürfen Sie auch niederwertige Reifen verwenden, wenn Sie einen entsprechenden Aufkleber mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der eingesetzten Pneus für den Fahrer gut sichtbar im Fahrzeug anbringen. Diese Geschwindigkeit darf nicht überschritten werden.

Vor dem Kauf informieren

Kleiner Buchstabe – große Wirkung: Denken Sie beim Reifenkauf stets an den Geschwindigkeitsindex und wählen Sie nur Pneus, die für Ihr Fahrzeug zugelassen sind. So gehen Sie nicht nur Ärger mit der Polizei aus dem Wege, sondern vermeiden auch Reifenschäden und schwere Unfälle. Wenn Sie bei der Berechnung unsicher sind, finden Sie im Internet sogenannte Reifenkonfiguratoren, die Ihnen bei der Ermittlung des richtigen Geschwindigkeitsindex und damit der passenden Bereifung gute Dienste leisten und Fehlkäufe verhindern.

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