Audi TTS Roadster Test: Frühsport vom Feinsten

Auch wenn der offenbar vorgezogene Herbst mit reichlich Regen dem Audi TTS Roadster Test nicht gerade entgegenkam, so hatten wir doch jedem Menge Spaß mit der zweitstärksten TT-Ausführung.

Ja, Frühsport ist schon was Feines. Der Morgentau ist noch nicht verdunstet, die Luft ist angenehm kühl, da kann man sich ja mal etwas bewegen, um unter den ersten Sonnenstrahlen des Tages den Kreislauf auf Touren zu bringen. Statt Nordic Walking bevorzugen wir allerdings uns eine Ausfahrt im Audi TTS Roadster, das tut genauso wohl. Und banal dahingleiten muss im zweitstärksten Audi Roadster der Baureihe niemand, auch wenn der TTS diese Spielart durchaus mit Bravour beherrscht. Dank Quattro-Antrieb mit variabler Verteilung der 380 Nm Drehmoment flitzt der Mützenträger stimmungserheiternd ziemlich zügig ums Eck, da ist das frühe Aufstehen kein Thema. Eine Mütze auf dem eigenen Hutständer ist gar nicht so verkehrt, will man ohne ausgefahrenes Windschott Gas geben.

 
Audi hat das Fahrwerk prima abgestimmt

Das Wohlbefinden mit der Nackenheizung der S Sportsitze weiter steigernd, geht der TTS Roadster aggressiv in die Kurven, punktet mit anständigem Geradeauslauf und präziser Lenkung. Das unten abgeflachtem Volant liegt prima in der Hand, das 12,3 Zoll messende virtual cockpit sorgt im S-Modus mit großem Drehzahlmesser für eine besonders sportliche Note. Der Abrollkomfort ist trotz der so üppig dimensionierten wie ansehnlichen 20-Zöller selbst auf miserablen Moorstraßen annehmbar, das Fahrwerk grundsätzlich straff, aber nicht ordinär hart abgestimmt. Spürbares Untersteuern gibt’s beim Audi TTS Roadster Test nicht zu vermelden, zum Erreichen eines solchen fallen die lokalen Tempolimits zu gering und die Straßen zu drittklassig aus.

  
Beim Audi TTS Roadster Test sah das Gaspedal keine Milde

Antriebsseitig gibt sich der 2.0 TFSI-Vierzylinder nicht den Ansatz einer Blöße, bei forschem Fuß legt der TTS Roadster derart rasch an Tempo zu, dass es einen definitiv in den Sitz presst. Von 0 auf 100 kracht der offene Audi TTS in kurzen 4,9 Sekunden und wird bei Tempo 250 in seine Schranken verwiesen. Auch ab 150 km/h waren die 310 Pferde noch ausreichend munter, um ohne großes Aufheben noch m al eben 50, 60 oder auch 70 Sachen hinzuzufügen. Selbstverständlich interessierte uns der NEFZ-Verbrauch beim Audi TTS Roadster Test aufgrund anderer Prioritätensetzung herzlich wenig, auf unter zehn Liter lässt sich der Audi Sportwagen aber durchaus bringen. Wer in erster Linie sparsam unter freiem Himmel renommieren will, ist mit dem TT 2.0 TDI ultra sicherlich besser bedient.


Schaltarbeit ist im Audi Sportwagen freiwillig

Wenngleich der hochtourigere S-Modus der Siebenstufen-S tronic für mehr Spaß sorgte, so machte die D-Einstellung auf längeren Touren wegen des deutlich niedrigeren Geräuschniveaus einfach mehr Spaß. Für performance-orientierte Etappen ging freilich kein Weg am dynamischen S des S tronic vorbei, der Unterschied ist schlichtweg frappierend. Die Schaltwippen blieben beim Audi TTS Roadster Test jungfräulich-unberührt, ein manueller Eingriff ins Getriebe war einfach überflüssig. Der akustischen Präsenz des Fahrzeuges zuträglich ist ferner der im S-Modus erheblich lautere Auspuffknall bei jedem Hochschalten. Im Stand grummeln die für die Audi S-Modelle üblichen vier Endrohre sonor, aber verheißungsvoll vor sich hin, beim Fahren bollern sie nicht übertrieben geräuschvoll.


Der TTS Roadster ließ sich nichts zuschulden kommen

Nach dem TTS Test bleibt nichts zu mäkeln – wir hätten zwar gern ACC an Bord gehabt, aber das ist nun wirklich Jammern auf sehr hohem Niveau. Der in maritim anmutendem Leder sowie Türverkleidungen und Fußmatten im selben Stil ausgestattete Innenraum der Audi design selection admiralblau war absolut untadelig verarbeitet, bequem waren die dem Fahrspaß förderlichen Sportsitze ohnehin. Also: Zugegriffen, Herrschaften! Der Audi TTS Preis startet ab 53.350 Euro, unser mit etlichen Extras bestückter Testwagen schlug mit 69.624,98Euro zu Buche.

 

Bilder: Arild Eichbaum

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