Marzena Szojda ist „Held der Straße des Jahres 2016“

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Marzena Szojda aus dem niedersächsischen Wittingen ist kürzlich von Goodyear und dem Automobilclub von Deutschland (AvD) zum „Held der Straße des Jahres 2016“ ernannt worden. Damit trägt erstmalig eine Frau diese Auszeichnung.      ps-dsc_2498

Goodyear und der AvD machen sich seit neun Jahren mit der Aktion „Held der Straße“ für mehr Sicherheit und Courage im Verkehr stark. Zusammen mit den Partnern Hyundai Motor Deutschland GmbH sowie den Fachblättern Auto Test und Trucker werden Monat für Monat selbstlose Helden prämiert, die durch ihr vorbildliches Handeln Leben gerettet oder Unfallfolgen gemildert haben. Die diesjährige Jahressiegerin Marzena Szojda wurde von der Jury aus den elf „Helden des Monats“ 2016 ausgewählt. Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär übergab den Preis im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin stellvertretend für Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dem Schirmherren der Verkehrssicherheitsaktion: „Millionen Menschen sind täglich auf Deutschlands Straßen unterwegs. Wenn es zu einer Notsituation kommt, kann schnelles und mutiges Eingreifen Leben retten. Die ‚Helden der Straße‘ sind Vorbilder für uns alle. Ihr Verantwortungsgefühl und ihr Einsatz retten Leben! Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass ich den Preis heute erstmals an eine Frau vergeben darf.“

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Auch 2016 handelt der Held der Straße besonnen

Als materielle Anerkennung ihres mutigen und besonnenen Einsatzes hat Marzena Szojda zusätzlich zur Auszeichnung als „Held der Straße des Jahres 2016“ vom Automobilpartner Hyundai Motor Deutschland einen neuen Hyundai i30 Passion erhalten. Konkret hatte die Busfahrerin Marzena Szojda hat die Eishockeymannschaft der Grizzlys Wolfsburg durch ihren beherztes Eingriff vor einem katastrophalen Busunfall bewahrt, als der Fahrer am Steuer einen Schlaganfall erlitten hatte. Das 30-köpfige Eishockey-Team der Grizzlys Wolfsburg befand sich auf der Anreise auf dem einem Auswärtsspiel, als ihr Kollege den Mindestabstand nicht mehr beachtete. „Wo willst du hin? Warum bremst du nicht?“, forschte die 40-jährige vom Beifahrersitz aus nach. Dann bemerkte sie den besorgniserregenden Tunnelblick ihres Kollegen. Einen Augenblick später lenkte der Fahrer den Bus dann abrupt von der mittleren auf die rechte Spur und kollidiert bei knapp 95 km/h mit der Leitplanke.

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Die Busfahrerin bewahrt Ruhe

„Das spielte sich alles innerhalb von Sekunden ab. Ich hörte Metall auf Metall und Schreie im Bus“, erinnert sich Marzena Szojda. Reaktionsschnell griff sie ihrem Kollegen ins Volant und betätigte mit Unterbrechungen die Zusatzbremse. Die Wittingerin musste enorme Kraft aufbieten, der Bus aber verzögerte nicht: Ihr Kollege saß noch immer verkrampft am Steuer und war nicht in der Lage, den Fuß selbstständig vom Gaspedal zu entfernen. Also zog sie sein Bein vom Pedal und konnte nun den Bus auf dem Pannenstreifen stoppen. Sofort kümmerten sich weitere Fahrgäste um den Busfahrer und alarmierten die Rettungskräfte. Marzena Szojda sammelte währenddessen im Zuge des Zusammenstoßes mit der Leitplanke abgerissene Fahrzeugteile ein. „Mir war klar, dass wir da nicht stehen bleiben konnten, und ein Parkplatz war ganz in der Nähe. Schließlich war die Autobahn stark befahren, und ich wollte die Mannschaft in Sicherheit bringen.“

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Sicher auf dem Parkplatz, sicher am Ziel

Also steuerte die 40-Jährige eine nahe Raststätte an, wo wenig später die Rettungskräfte eintrafen und sich um den Busfahrer sorgen konnten. Anschließend chauffierte Marzena Szojda die „Grizzlys Wolfsburg“ ohne Zwischenfälle nach München. „Wir haben an diesem 3. März wirklich einen Schutzengel gehabt. Die Fahrt hätte unter anderen Umständen in einem Horrorszenario enden können“, schließt die Busfahrerin ihre Schilderung der Ereignisse ab. Fragt man Mitglieder der betroffenen Eishockeymannschaft, würde wohl der Schutzengel Marzena Szojda heißen, der Held der Straße des Jahres 2016.

Bilder: ©Arild Eichbaum