Infiniti Q30 Test: Extrapfeffer von AHG

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Ja, beim Infiniti Q30 Test war ein recht hoher Kopfverdreh-Faktor zweifelsfrei festzustellen. Das dürfte gewiss an dem auffälligen Äußeren gelegen haben, doch auch unter der Haube ging nicht alles serienmäßig zu.

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Gewiss gehören Nissan- und Infiniti-Tuner hierzulande zu den Nischenanbietern, sind aber nicht unauffindbar. So hat sich das Autohaus Günter – AHG – den Infiniti Q30 mal gründlich vorgenommen und uns das durchtrainierte Ergebnis freundlicherweise zum Testen überlassen. Nicht von AHG, sondern von Larte stammte das Aerodynamik-Kit aus schlagfestem ABS-Kunststoff. Die Frontpartie des Q30 verschärfen ein zusätzlicher Diffusor und seitlich an der Stoßstange angebrachte Pads wesentlich. Die Heckoptik vom Infiniti Kompaktwagen dramatisieren unten ebenfalls ein sportlicher Diffusor und oben der neue Larte-Dachspoiler noch weiter. Die Infiniti Tuning-Teile integrieren sich bestens in die ursprüngliche Formgebung des Q30.

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Infiniti Q30 Tuning am Fahrwerk

Das AHG Sports-Programm umfasst ferner eine G-Sports Tieferlegung von 35 mm an der Vorderachse und 20 mm an der Hinterachse, was AHG samt Montage und TÜV-Eintrag mit 990 Euro berechnet. Angenehm straff, ließ die neue Federung zwar so manchen Stoß zwischen unsauber verlegten Platten durch, doch diese Erschütterungen zu eliminieren hieße, ein extrem schwammiges Auto zu bauen. In der Tat machte es beim Infiniti Q30 Test großen Spaß, mit viel Schmackes und wenig Seitenneigung um die Kurven zu flitzen. Nochmals besser ginge dies mit dem Koni-Gewindefahrwerk, das für den Infiniti Kompaktwagen ebenfalls zur Verfügung stehe, wie Michael Penning vom Autohaus Günther uns mit fast schon verschwörerischem Lächeln mitteilte. Die Serienräder weichen AHG-Sports Drago Hell-Cut-Alus im Format 9×19 mit Nokian-Winterreifen der Dimension 253/45 R19. Für den Sommer und noch mehr Agilität werden Drago Hell-Cut im Format 9×21 mit Nokian-Reifen in 245/35 R21 für insgesamt 4.290 Euro empfohlen.

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An Kraft fehlte es beim Infiniti Q30 Test nicht

Highlight vom Infiniti Q30 Tuning stellt aber die Leistungssteigerung per G-Sports Performance Kit dar, das inklusive Einbau 1.250 Euro kostet. Dem Q30 2.2d mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe vermittelt es eine Muskelzuwachs von 125 kW/170 PS auf 170 kW/204 PS, während das maximale Drehmoment von 350 auf 444 Nm zulegt. In der Tat hängt der Vierzylinder gut am Gas und wandelt einen herzhaften Tritt aufs Pedal spürbar in einen Geschwindigkeitszuwachs um. Leider vergönnte einem der unbarmherzig auf 80 limitierte Berliner Stadtring das volle Auskosten des neugewonnenen Potentials: Nach dem Eingriff in die Motorsteuerung saust der allradgetriebene Infiniti Q30 Diesel in 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, eine halbe Sekunde flotter als beim Serien-Q30 2.2d.

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Lohnt die Zusatzinvestition in den Infiniti Q30?

Noch beeindruckender, von uns beim Infiniti Q30 Test aber leider nicht nachprüfbar, zeigt sich die komplett von AHG in Eigenregie entworfene und nicht einfach dazugekaufte Leistungsspritze beim Spurt von 80 auf 160 km/h, zum Beispiel beim Auffahren auf eine schwach frequentierte Autobahn mit Bleifuß: Anstelle der vorigen 23,8 Sekunden ist die Tempoverdopplung jetzt bereits in derer 18,4 abgeschlossen. Auch die Höchstgeschwindigkeit legt in Folge vom Infiniti Q30 Tuning von 220 auf 225 km/h zu. Akustisch tritt der aufgemöbelte konzeptbedingt Q30 so auf, wie ein Diesel ohne Soundmodul eben klingt – wie ein Taxi oder ein Transporter mit wildgewordenem Fahrer. Fazit unserer AHG Sports-Proberunde? Eine feine Sache und angenehm unaufdringlich, so lässt sich Exklusives noch exklusiver genießen.

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Bilder: ©Arild Eichbaum