Rosberg klopft an – Der Kampf der (Ex)-Weltmeister

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Austin – Nico Rosberg begehrt Einlass. Fünf Fahrer haben seit 2005 die WM-Titel geholt – von knapp 80, die in all den Jahren Rennen bestritten.

Nur einer aus dem Quintett, Lewis Hamilton, kann in den vier letzten Saisonrennen in den USA, in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi verhindern, dass in Rosberg ein neuer Pilot Zutritt in den erlauchten Formel-1-Kreis der WM-Heroen erhält.

PS-Helden, die zusammen 168 Jahre alt sind. PS-Helden, die weltweit ihre Fans haben, die an die Strecken von Austin bis Aserbaidschan ziehen. PS-Helden, von denen manch einer mehr mit sich und dem Team kämpft anstatt erneut um den Titel oder schon als Aussteiger fürs kommende Jahr feststeht. Und mit dem einen oder anderen wird nur noch von Saison zu Saison gerechnet.

Fernando ALONSO: Der Weltmeister von 2005 und 2006. Ein dritter Titel war immer sein großer Traum. Mit 35 Jahren macht er sich aber weiter als Aufbauhelfer verdient. McLaren-Honda wünscht sich die Rückkehr zum großen Ruhm früherer Zeiten, der Weg bis an die Spitze ist weit. Wie lange Alonso ihn mitgeht, ist offen. Der Spanier hadert mit der Formel 1 generell. Je nachdem, wie die Reform der Autos im kommenden Jahr ausfällt, ist ein schneller Abschied möglich. Die Formel 1 würde einen ihrer seit Jahren besten Piloten verlieren.

Kimi RÄIKKÖNEN: Der Weltmeister von 2007. Immer noch der letzte Pilot, der den Titel mit einem Ferrari holte. Sein Vertrag nach seiner Rückkehr zur Scuderia wurde noch mal verlängert bis Ende 2017. Ein weiterer WM-Titel ist kaum vorstellbar, Räikkönen wird in der Formel 1 aber auch so stets in Erinnerung bleiben. Sprüche wie «Lasst mich in Ruhe, ich weiß, was ich tue» haben dem finnischen Fan-Liebling längst uneingeschränkten Kult-Status beschert. Und mit 37 setzt er in diesem Jahr seinem Team- und Weltmeister-Kollegen Vettel sogar noch mal richtig zu.

Lewis HAMILTON: Der Weltmeister von 2008 sowie 2014 und 2015. Schafft er es doch noch? Hält er die geschlossene Gesellschaft zusammen? Nur er kann Rosbergs Titelgewinn noch verhindern. Und wenn nicht, will er es verkraften wie ein Mann. Zurückblicken will er eh nicht, wenn es passiert, will er die Zukunft gestalten und «hoffentlich stärker zurückkommen». Selbst als WM-Zweiter ist der Brite mit dem Hollywood-Glamour-Faktor für die Formel 1 von großer Bedeutung. Und im Gegensatz zu Alonso, Räikkönen und Button sind seine Chancen auf weitere Titel ebenso groß.

Jenson BUTTON: Der Weltmeister von 2009. Er ist auf Abschiedstour, setzt nächstes Jahr aus. So heißt es offiziell. Ein Rücktritt soll es nicht sein. Fahren wird der 36 Jahre alte Brite im kommenden Jahr aber nicht. Über 300 Rennen hat er absolviert, nur Rubens Barrichello (323) und Michael Schumacher (306) blieb das ansonsten vergönnt. Für das Mercedes-Vorgänger-Team BrawnGP hatte er den Titel geholt, für McLaren schaffte er es seit vier Jahren aber schon nicht mehr auf den obersten Podestplatz. «Du musst die guten Zeiten so ausgiebig wie möglich genießen, weil du nie weißt, wie lange sie andauern», sagte Button jüngst.

Sebastian VETTEL: Der Weltmeister von 2010, 2011, 2012 und 2013. Der einzige aus dem Fünfer-Kreis der Champions, der mit 29 noch unter 30 Jahre ist. Titel Nummer fünf, wie es vor ihm nur Michael Schumacher (7) und Juan-Manuel Fangio mindestens schafften, könnte aber zur Geduldsprobe werden. In seinem zweiten Ferrari-Jahr wartet der einstige Red-Bull-Seriensieger auf den ersten Grand-Prix-Erfolg. Die Hoffnungen ruhen auf 2017.


(dpa)

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