OPEL auf der Kippe

      Kommentare deaktiviert für OPEL auf der Kippe

Der Konzern GM meldet US $ 7,6 Mrd (€ 5,22 Mrd) Bilanzgewinn. Nach der Restrukturierung hat GM einen Rekordgewinn verbucht. Eine Verdopplung des Vorjahresergebnisses hat Analysten und die Motorwelt überrascht. Nicht schlecht für ein Unternehmen das vor kurzen de facto pleite war. In den USA und Asien laufen die Geschäfte prächtig.

Sorgenkind OPEL

In Rüsselsheim wurden zur Veröffentlichung der Zahlen vorsorglich die Gewerksschaftsvertreter zusammengezogen. Der Geschäftserfolg von GM, kann nicht darüber hinwegtäuschen dass es bei OPEL desaströs läuft. Allein im letzen Quartal sind bei OPEL und der europäischen Konzernschwester Vauxhall Verluste in Höhe von US $ 600 Mio (€ 455 Mio) aufgelaufen. Und das obwohl die Autokonjunktur in den letzten zwei Jahren in Deutschland und weltweit kräftig zugelegt hat, Details nachzulesen bei auto-professor.de.

Entwicklungszentrum nicht mehr unantastbar

Der Abzug von OPELs letzten Kernkopetenz dem Entwicklungszentrum ist kein Tabuthema mehr. Lange wurde Ingenieur-Qualität made in Germany auch in Detroit als unverzichtbar gepriesen. Noch so ein Quartal wird man sich bei der deutschen Traditionsschmiede nicht leisten könnten. Dass GM vor radikalen Einschnitten nicht zurückschreckt, zeigt die Stilllegung von Produktionsstandorten wie Antwerpen und der Abbau von europaweit 8000 Mitarbeitern vor zwei Jahren.

Verlust an Marktanteilen in Deutschland

Fachleute bescheinigen den Rüsselsheimern zwar immer wieder den Bau von technisch hochwertigen Fahrzeugen, dennoch schrumpft der Marktanteil von OPEL in Deutschland seit Jahren. Lag er 1997 noch bei über 15 % so konnten 2011 gerade noch magere 8 % erreicht werden. Die expandierenden Automärkte in China, Osteuropa und Indien bleiben OPEL indes verschlossen. Dafür ist allein die Konzernmutter GM zuständig. Bei den derzeitigen Absatzzahlen sind die Produktionskosten nicht mehr konkurrenzfähig.

Neuer Fall Nokia

Lösungen sind gefragt nur schnell muss es gehen. GM-Konzernstrategen haben längst zu hohen Arbeitskosten in Deutschland ausgemacht. Die Pläne für Ersatzstandorte in Osteuropa liegen in der Schublade. Wird die heimische Politik da mitspielen, wenn deutsche OPEL Fahrzeuge zukünftig in Rußland vom Band rollen? 2008 war die kollektive Empörung schon einmal groß, als Nokia mit der Standortaufgabe allein in Bochum 3000 Mitarbeiter freisetzte, genutzt indes hat es wenig.

Bildmaterial erstellt von kalafoto – Fotolia