Wittmann nach souveränem Sieg wieder DTM-Spitzenreiter

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Moskau – BMW-Pilot Marco Wittmann hat mit einem souveränen Sieg auf dem Moscow Raceway in seinem Jubiläumsrennen die Gesamtführung im Deutschen Tourenwagen Masters zurückerobert.

«Ich bin super happy», sagte der Champion von 2014 nach seinem Coup in seinem 50. DTM-Einsatz und kündigte eine kleine Party an. «Da gibt es das eine oder andere Bierchen.» Wittmanns Markenkollegen Tom Blomqvist, Bruno Spengler und Augusto Farfus machten am Sonntag mit den Plätzen zwei bis vier den Vierfachtriumph von BMW beim zwölften Saisonlauf perfekt.

Robert Wickens musste sich nach seinem Erfolg am Samstag im ersten Russland-Rennen mit Rang fünf begnügen und rutschte damit in der Fahrerwertung auf den zweiten Platz zurück. «Ab der zehnten Runde war die Servolenkung weg», klagte der Kanadier über frühe technische Probleme. Da er im weiteren Verlauf auch keinen Abtrieb mehr gehabt habe, sei es «sehr schwer gewesen». Der zunächst realistisch erscheinende Podestplatz war außer Reichweite und es ging für Wickens nur noch darum, den Schaden möglichst gering zu halten.

Wittmann führt die DTM nun mit 130 Punkten vor Wickens (118) an. «Es sind noch ein paar Rennen», sagte er zu seinen Titelchancen angesichts von zwölf Zählern Vorsprung vor dem Mercedes-Rivalen.

Audi drohte lange ein Debakel, aber die Ingolstädter kamen mit einem blauen Auge davon. Da Nico Müller in der Qualifikation als bester Vertreter der Vier-Ringe-Fraktion nur auf Rang 13 landete, war klar, dass Top-Platzierungen bei einem normalen Rennverlauf außer Reichweite waren. Edoardo Mortara (Italien) belegte nach einer beeindruckenden Aufholjagd von Position 18 aus als bester Audi-Pilot den sechsten Platz. Der Schweizer Müller wurde Siebter.

Wittmann hatte am Samstag im elften Lauf erstmals nach neun Rennen in Serie wieder die Punkte verpasst. Umso mehr freute sich der 26 Jahre alte Fürther über dieses beeindruckende Comeback 24 Stunden später. «Der erste Tag war desaströs», bilanzierte er. «Umso mehr haben wir zurückgeschlagen. Wir haben Training, Qualifikation und das Rennen dominiert. Es lief einfach perfekt.»

Begeistert sprang der Moskau-Sieger von der Haube seines blau lackierten BMW und feierte mit seinem Team. Einen Seitenhieb gegen Mercedes konnte sich Wittmann trotz allen Jubels nicht verkneifen. «BMW macht Fairplay, Mercedes anscheinend nicht», stichelte er in Anspielung auf angebliche Behinderungen in der Qualifikation.

Wittmann verteidigte beim Start die Spitzenposition vor Blomqvist. Der von Platz drei losgefahrene Wickens attackierte den britischen BMW-Konkurrenten zwar wild, konnte ihn aber nicht überholen. Da Blomqvist während der nächsten Runden die Verfolger weiter auf Distanz hielt, konnte Wittmann seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Bis zu seinem ersten perfekten Boxenstopp nach 13 Runden führte er schon souverän.

Nachdem auch die Konkurrenten nach und nach frische Reifen geholt hatten, fuhr Wittmann auf dem 3,931 Kilometer langen Kurs wieder vorneweg. Der Franke zeigte eine starke Leistung und musste zu keinem Zeitpunkt um den insgesamt siebten Sieg seiner DTM-Karriere bangen.


(dpa)

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