Virtual Reality unterstützt den Autokauf

Welche Möglichkeiten bieten die neuen Technologien? Inwieweit wird Virtual Reality unsere Medien- und Lebensgewohnheiten verändern? Eine Expertenrunde erörterte dies im Berlinale Open House. Unseren anschließenden Fragen widmete sich Nils Wollny, Leiter der Abteilung Digital Business Strategy bei Audi.

 

Wo profitieren in punkto Virtual Reality die Händler, die Hersteller besonders?

Bei Audi nutzen wir Virtual Reality in verschiedensten Bereichen: vom Design über die Entwicklung bis hin zum Vertrieb. Der besondere Vorteil von Virtual Reality im Vertriebsumfeld ist die Möglichkeit, die Audi Produkt- und Markenfaszination auf eine neue, überraschende Art und Weise zu transportieren. Unser breitgefächertes Produktportfolio mit seinen vielfältigen Ausstattungs- und Individualisierungsmöglichkeiten lässt sich auf diese Weise vollumfänglich und auf kleinem Raum sehr realistisch vorführen. Unsere Händler können Kunden auf diese Weise also erheblich besser beraten und das Kauferlebnis noch weiter individualisieren und emotionalisieren.

Und wo haben die Kunden die größten Vorteile?

Es gibt unseren Kunden ganz einfach mehr Sicherheit im Entscheidungsprozess, denn sie bekommen ein wesentlich besseres Gefühl für den Mehrwert von designorientierten Ausstattungen sowie für in Frage kommende Farb- und Materialkombinationen. Das ist besonders für Innenraumausstattungen hilfreich. Des Weiteren sind wir mit Hilfe von VR in der Lage, komplett neue Markenerlebnisse zu schaffen, die sie so nirgendswo anders erleben können. Ein Beispiel verkörpert unsere „Tribute to Le Mans“-Experience, in der Kunden der besondere Atmosphäre sowie dem vollkommenen Zusammenwirken des Audi Rennsportteams bei einem Boxenstopp hautnah beiwohnen können, bevor sie ihr eigenes Audi Sport Modell – wie etwa den Audi R8 – in der Pitlane konfigurieren.

Wie läuft die Prozedur im Autohaus ab? Der Kunde stellt sein Wunschmodell zusammen und setzt sich im Anschluss die Virtual Reality Brille auf?

So in etwa. Meist wird die VR-Brille genutzt, um die Wunschkonfiguration noch einmal hautnah zu erleben. Doch auch bei der initialen Entscheidungsfindung findet Virtual Reality häufigen Einsatz. Wir haben hierzu für die Autoäuser sogenannte Customer Private Lounges kreiert. Das sind Räume, in denen der Verkäufer in einem exklusiven persönlichen Ambiente in aller Ruhe ein Verkaufsgespräch mit seinem Kunden führen kann. In diesem Bereich kommt dann auch unsere Virtual Reality-Experience zum Einsatz.

Inwieweit ist die Verbindung der VR-Brille mit der Gaming-Sparte entnommenen Komponenten wie einem Lenkrad und Pedalerie oder auch einem Rumble Seat vorzustellen? Vielleicht sogar noch eine Nummer größer – mit einem Fahrsimulator?

Alle dieser Einsatzszenarien sind zunächst einmal vorstellbar, falls unsere Kunden oder Partner davon profitieren. Simulatoren könnten in Zukunft dazu beitragen, zum Beispiel nutzbringende Fahrassistenten in Extremsituationen zu veranschaulichen. Das stellt derzeit allerdings eher ein Anwendungsszenario für Training oder Entwicklung dar. Im Vertrieb konzentrieren wir uns zunächst auf eine sehr authentische Fahrzeugpräsentation und Virtual Reality-Experiences, die unsere fortschrittliche Technologie illustrieren sowie Funktionsweise und Mehrwert von Sonderausstattungen erläutern.

VR kann Bilder und Emotionen fesselnd herüberbringen. Bedeutet die neue Technologie für den Kunden eine Abkehr von der klassischen Probefahrt?

Aktuell noch nicht. Und das haben wir auch gar nicht vor, denn selbst mit aufwendigster Technik lassen sich fahrdynamischer Eigenschaften nicht umfassend und akkurat simulieren. Virtual Reality erweist sich vielmehr als perfektes Medium, um ein komplexes Erzeugnis wie ein Fahrzeug anschaulich zu machen und emotional vorzuführen.

Das Platz Nehmen, das Berühren der Zierapplikationen, das Lenkrad-in-die-Hand-Nehmen das Öffnen und Schließen der Türen, kurz die Haptik des Innenraums und der Karosserie – muss der Kunde in Zukunft ohne all dies auskommen?

Nein. Hier verhält es sich wie bei der Probefahrt. Die Verbindung von realem, haptischem Erlebnis und authentischer Virtual Reality-Darstellung der individuellen Fahrzeugkonfiguration soll das bestmögliche Gesamtbild bieten. So dass Sie am Ende wirklich mit Ihrem Traum-Audi heimfahren.

Vielen Dank, Herr Wollny!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert