Rennsport: Hybridantrieb sorgt für Extra-Schub

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Während sich Hybridantriebe für Serienfahrzeuge schon längst zur ernsthaften Alternative für den klassischen Verbrennungsmotor entwickelt haben, setzen die Hersteller auch im Rennsport verstärkt auf die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor. Trotz der strengen Reglementierung von Hybridmotoren können diese im Rennen deutliche Vorteile bringen.

Geschwindigkeitsschub durch Elektromotor

Ein Beispiel für erfolgreiche Hybridmotoren in der Rennsportszene ist beispielsweise der R18 e-tron quattro, den Audi beim renommierten 24-Stunden-Rennen in Le Mans antreten lässt. Anders als beim Serienfahrzeug steht hier allerdings nicht der geringere Verbrauch im Vordergrund, sondern ein echter Rennvorteil in Form eines Geschwindigkeitsschubs. Erreicht wird dieser Effekt durch die sogenannte Rekuperation: Bei Bremsvorgängen von über einer Sekunde Dauer darf die Energie in einem Akku gespeichert werden, der dann auf Geraden zusätzlich zum Verbrennungsmotor für einen Boost sorgt und noch mehr Leistung zur Verfügung stellt. Der wesentliche Unterschied zum Serienfahrzeug besteht also darin, dass der Elektromotor den Verbrennungsmotor unterstützt, nicht umgekehrt. Dennoch dürften die Erfolge der Hybridantriebe im Rennsport das Image dieser Technik auch im Verbrauchermarkt verbessern. Schließlich hält sich nach wie vor das Vorurteil, dass Hybridmotoren vergleichsweise wenig Leistung auf die Straße bringen würden.

Regeln für Hybridfahrzeuge

Damit ein Rennwagen mit Hybridantrieb für das Rennen von Le Mans zugelassen werden kann, müssen einige Auflagen erfüllt werden, die einen unfairen Vorteil verhindern sollen. Erste Bedingung ist, dass der Wagen eine Strecke von 400 Metern mit 600 Stundenkilometern ohne Hilfe des Verbrennungsmotors, also vollelektrisch zurücklegt. Auch für das Zusammenspiel zwischen Rekupation und Boost gelten strenge Regeln. Die Streckenabschnitte, in denen beide Methoden angewendet werden dürfen, werden vor dem Rennen festgelegt und entsprechend gekennzeichnet. So darf der Boost beispielsweise nur an bestimmten Stellen und über einer Geschwindigkeit von 120 km/h hinzugeschaltet werden. Je nach Streckenabschnitt gelten auch unterschiedliche Höchstgrenzen für die Leistung des Boosts, die der Pilot manuell steuern kann.

Hybrid als Leistungsträger

Dass ein Hybridfahrzeug nicht nur auf Sparsamkeit ausgelegt sein muss, sondern durchaus auch zu Höchstleistungen in der Lage ist, wird durch die Teilnahme der Hybridfahrzeuge in weltbekannten Autorennen eindrucksvoll bewiesen. Die Entwicklung dieser Technologie ist dabei noch längst nicht abgeschlossen, zukünftig darf also mit noch viel effektiveren und einfacheren Anwendungsbereichen gerechnet werden. Informationen über Hybridantriebe auch auf Thomas Lloyd.

Bild: Denis Wiens – Fotolia

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