Renault Scénic: Familienfreund auf großem Fuß

      Kommentare deaktiviert für Renault Scénic: Familienfreund auf großem Fuß

Berlin (dpa-infocom) – Er hat eine Bodenfreiheit wie ein Geländewagen und lässt die Muskeln spielen wie ein sportliches Coupé: Wenn Renault die vierte Generation des Scénic an den Start bringt, dann sträubt sich der mindestens 19 990 Euro teure Van mit aller Macht gegen das Spießerimage in diesem Segment.

Denn auch wenn der Herausforderer für VW Touran, Ford C-Max oder BMW Active Tourer innen vor allem die Vernunft bedient, soll er außen so schick aussehen wie die beliebten Sport-Utility-Vehicle, die seiner Gattung das Leben so schwer machen.

Abgehoben wie ein Geländewagen

Dafür nutzt Renault einen einfachen Trick und stellt den Scénic auf große 20-Zoll-Räder. Das gibt ihm im Zusammenspiel mit den weit ausgestellten Radhäusern einen bulligen Look und hebt den Scénic auch vier Zentimeter an. Das gibt dem Fahrer einen guten Blick durch eine riesige Panorama-Scheibe.

Eingeschränkte Fahrfreude

Damit die riesigen Räder nicht über Gebühr den Verbrauch erhöhen, hat Renault auf die 20-Zoll-Felgen ungewöhnlich schmale Reifen aufgezogen und geht so Kompromisse beim Fahrkomfort ein. Doch bei aller Lust und Leidenschaft im Design ist das Gefühl hinter dem Lenkrad offenbar nicht ganz so wichtig.

Vernunft statt Vergnügen unter der Haube

Dazu passt auch die eher vernünftige Auswahl an Motoren. Denn die zwei Benziner und vier Diesel haben maximal 1,6 Liter Hubraum und kommen im besten Fall auf 118 kW/160 PS. Ganz so dynamisch wie ein Active Tourer von BMW ist der Scénic damit natürlich nicht. Doch trifft man zum Beispiel mit dem dVi 130 mit seinem 96 kW/130 PS starken Diesel keine schlechte Wahl:

Mit 320 Nm hat der Vierzylinder ausreichend Durchzugskraft zum Überholen, bei einem Spitzentempo von 194 km/h schwimmt man lässig im Verkehr mit. Und mit einem Normverbrauch von 4,5 Litern (Co2-Ausstoß 116 g/km) liegt der Van Familien nicht über Gebühr auf der Tasche.

Bei Kleinigkeiten groß in Form

Während der Antrieb und Fahrvergnügen eher durchschnittlich sind, läuft der Scénic bei den vielen Kleinigkeiten, die das Leben an Bord leichter machen sollen, zu großer Form auf. So wird aus dem Handschuhfach zum Beispiel eine riesige Schublade, in der man nicht mehr endlos nach seinem Kleinkram suchen muss.

Die verschiebbare Mittelkonsole ist vom der ersten Reihe aus genauso gut zu erreichen wie vom Fond. Und bei den Klapptischen für die Hinterbänkler gehen die Franzosen mit der Zeit und bauen dort auch eine Halterung für Tablet-Computer ein.

Der mit dem Verwöhnaroma

Diesen Sinn fürs Praktische kennt man seit drei Generationen. Neu sind eine bislang unbekannte Liebe zum Detail bei der Auswahl der Materialien. Die bietet nicht nur Massage-Sessel und Ambientelicht für den Fahrer, sondern auch noch ein bisschen Hightech auf der Ausstattungsliste. So hat der Scénic einen großen Touchscreen mit Navigationssystem und App-Store. Und er fährt auf Wunsch auch mit LED-Scheinwerfern, Rundum-Kamera und automatischer Abstandsregelung vor.

Mehr Raum für Raumfahrer

Aber ein Van lebt natürlich nicht nur von Kleinigkeiten. Sondern am Ende sind es die Variabilität und vor allem das Platzangebot, die den Unterschied machen. Und da hat der neue Scénic ebenfalls mehr zu bieten als sein Vorgänger. Weil die Länge um vier und der Radstand um drei Zentimeter gewachsen sind, wächst auch das Kofferraumvolumen.

So fasst der Scénic nun bei voller Bestuhlung bereits 506 und bei umgeklappten Sitzen 1554 Liter. Und weil Renault neue Sitze entwickelt hat, kann man die Rückbank nun noch leichter umklappen oder um fast 20 Zentimeter verschieben und dann auch in der zweiten Reihe erstklassig sitzen.

Auch wieder als Grand
Scénic

Wem das Platzangebot trotzdem nicht reicht, dem verkaufen die Franzosen vom Start weg auch wieder einen Grand Scénic. Nicht ganz so modisch gezeichnet und gut 20 Zentimeter länger als das Standardmodell, bietet er für 1300 Euro Aufpreis zwischen 718 und 1901 Liter Kofferraum und auf eine dritte Sitzreihe.

Fazit: Es muss nicht immer SUV sein

Außen frisch und stylish, innen praktisch und geräumig und dazu sparsame Motoren und moderne Technik. So beweist Renault mit dem neuen Scénic, dass Vans durchaus eine Zukunft haben und es auch für modische Familien nicht immer ein SUV sein muss.

Datenblatt: Renault
ScénicdCi
130

Motor und Antrieb

Vierzylinder-Common-Rail-Diesel
Hubraum: 1598 ccm
Max. Leistung: 96 kW/160 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Antrieb: Frontantrieb
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Maße und Gewichte

Länge: 4,41 m
Breite: 1,86 m
Höhe: 1,64 m
Radstand: 2,73 m
Leergewicht: 1615 kg
Zuladung: 508 kg
Kofferraumvolumen: 506-1 554 Liter

Fahrdaten

Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,4 s
Durchschnittsverbrauch: 4,5 Liter/100 km
Reichweite: 1160 km
CO2-Emission: 116 g/km
Kraftstoff: Diesel
Schadstoffklasse: EU6
Energieeffizienzklasse: A

Kosten

Basispreis Renault Scenic: 19 990 Euro
Grundpreis des Renault Scénic dCi 130: 28 490 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 194 Euro/Jahr

Wichtige Serienausstattung

Sicherheit: Sechs Airbags, Müdigkeitserkennung, Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung
Komfort: Klimaanlage, Tempomat, schlüsselloses Zugangssystem
Spritspartechnik: Start-Stopp-Automatik

Alle Daten laut Hersteller,
GDV
,
Schwacke

(dpa)