Red Bulls WM-Plan für die Zukunft

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Mexiko-Stadt – Red Bull will nicht so lange leiden wie Ferrari. 2013 holte der Rennstall von Milliardär Dietrich Mateschitz mit Sebastian Vettel seinen bislang letzten WM-Titel.

Beim Großen Preis von Mexiko kann Red Bull unter Umständen die diesjährige Formel-1-Weltmeisterschaft sogar entscheiden – als Nebendarsteller des WM-Zweikampfs zwischen Vettel und Lewis Hamilton. Ein Sieg von Max Verstappen wie vor einem Jahr zum Beispiel oder ein Erfolg von Noch-Teamkollege Daniel Ricciardo und Mercedes-Star Hamilton steht als neuer Champion fest. Vettel und Ferrari wären dann die Geschlagenen.

Vom eigenen WM-Triumph ist Red Bull noch entfernt. Im kommenden Jahr muss sich Vettel aber darauf einstellen, dass sein Ex-Team zum Titelrivalen wird – wenn der Plan aufgeht. Red Bull setzt auf einen neuen Motorenpartner, die Liaison zu Noch-Lieferant Renault ist seit langem völlig vergiftet und von öffentlichen Anschuldigungen vor allem von Red Bull geprägt.

Honda wird bekanntermaßen vom kommenden Jahr an die Antriebe für Red Bull liefern. Damit soll der Schwachpunkt der vergangenen Jahre seit der Rückkehr zu Turbomotoren zur Saison 2014 behoben werden. «Monat für Monat werden sie stärker», betonte unlängst Red Bulls Teamchef Christian Horner.

Als perfekter PS-Proband dient Mateschitz‘ zweites Team, Toro Rosso. «Ich erwarte mir, dass Red Bull damit auch siegen wird», erklärte dessen Teamchef Franz Tost bereits mit Blick auf die Honda-Motoren. Das B-Team von Red Bull stieg vor dieser Saison schon von Renault-Antrieben auf die Honda-Produkte um. Ein Wagnis, wenn man sich die eher verheerende Bilanz nach der Rückkehr des japanischen Herstellers zur Saison 2015 als Partner von McLaren anschaut – Defekte en masse und einfach zu wenig Leistung.

Das soll alles anders werden. Honda und Red Bull wollen Mercedes und auch Ferrari herausfordern. Neu im Team wird Pierre Gasly sein, der Franzose von Toro Rosso wird befördert. Ricciardo, der 2014 im letzten Vettel-Jahr von Toro Rosso zum A-Team aufgestiegen war, wechselt von Red Bull zu Renault an die Seite von Nico Hülkenberg.

Die ungeschriebene Nummer eins bei Red Bull wird Verstappen sein. Der, dem nicht wenige zutrauen, eine Ära wie die von Vettel mit Red Bull zu wiederholen. Vorausgesetzt, der PS-Heißsporn bekommt sich in den Griff. Die ersten Schritte machte Verstappen bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres, seiner vierten Saison in der Motorsport-Königsklasse.

«Ich habe in den schwierigen Zeit viel mit meinen Vater gesprochen», erklärte Max Verstappen. Sein Papa Jos Verstappen fuhr einst selbst in der Formel 1 und war zeitweise Teamkollege von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Zu Saisonbeginn habe er gute Ergebnisse praktisch erzwingen wollen, meinte Verstappen Junior: «Also hab ich einfach ein bisschen runtergeschaltet, das hat mich schneller gemacht.»

So will er 2019 weitermachen und die Bilanz von Red Bull kräftig aufpolieren. 41 der insgesamt bisher 58 Formel-1-Siege des Rennstalls gelangen in den WM-Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013. Gerade mal elf kamen bis zum Rennen auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez am Sonntag in den vier Jahren danach zusammen.

Der Schuldige war für die Formel-1-Chefs von Red Bull schnell gefunden: Renault. «Wir zahlen Millionen von Pfund für diese Motoren, für ein erstklassiges Produkt, das davon weit entfernt ist», wetterte Horner im Laufe dieser Saison.

Aerodynamisch gilt der Red Bull aus der Feder von Design-Genie Adrian Newey Jahr für Jahr als Top-Wagen. Er war einer der Mitgaranten der Erfolge mit Vettel. Zusammen mit Honda will das Team daran im kommenden Jahr anschließen – auch im Kampf gegen ihren ehemaligen Erfolgspiloten und Starfahrer, der mit Ferrari seit seinem Wechsel auf den nächsten und damit fünften WM-Titel wartet. Der letzte Fahrertriumph der Scuderia liegt sogar elf Jahre zurück. So lange will Red Bull nicht leiden.


(dpa)

(dpa)

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