Neuheiten von der Monterey Car Week

Monterey – Die Stimmung ist gut auf der Car Week in Monterey. Rund um den Concours d’Elegance in Pebble Beach treffen sich hier Mitte August über 200.000 Autofans und feiern eine gewaltige PS-Party. Und das Geld sitzt locker bei den Gästen.

Kein Wunder also, dass auch Hersteller die Veranstaltung nutzen. Während auf den klassischen Automessen die Premieren immer weniger werden, gibt es hier eine Enthüllung nach der anderen. Obwohl es überall nach Öl, Gummi und Benzin riecht bei den Oldtimern, surrt es dabei vor allem elektrisch. Denn es sind insbesondere Studien für eine neue Ära des Autos, mit denen die Marken um Aufmerksamkeit buhlen.

So hat Mercedes einen Silberpfeil mit Stromantrieb präsentiert, der die Idee des Weltrekordwagens W125 von 1937 mit 550 kW/750 PS und stromlinienförmiger Carbonkarosserie in die Zukunft trägt. Audi kontert mit dem PB18 E-Tron, der eine elektrische Mischung aus Gran Tourismo und Le-Mans-Prototyp ist und diese Zwitterrolle mit einem besonders variablen Innenleben unterstreicht. Denn sobald der Beifahrer aus der 600 kW/816 PS starken Flunder mit dem keilförmigen Heck gestiegen und der Fahrer auf die Rundstrecke abgebogen ist, verschwindet der zweite Sitz im Boden, und der Fahrer rückt wie im Rennwagen in die Mitte, erläutert Designchef Marc Lichte.

Infiniti schickt den Prototype 10 ins Rennen um die Gunst der Gäste: Auch das ist ein voll elektrischer Sportwagen, der allerdings den Blick als Retro-Roadster deutlich weiter zurück wirft. Neben den elektrischen Träumen und Visionen gibt es in Pebble Beach aber auch ein paar eher konventionell gestrickte Neuheiten: So toppt Bugatti den Chiron mit einem noch einmal nachgeschärften Divo. Der schafft zwar laut Firmenchef Stephan Winkelmann bei identischer Leistung von 1103 kW/1500 PS nur 380 statt 420 km/h, sieht aber deutlich gemeiner aus, hat eine bessere Aerodynamik, erlaubt höhere Kurvengeschwindigkeiten und ist deshalb auf der Rennstrecke unter dem Strich schneller.

Das Gleiche gilt für den Lamborghini Aventador SVJ, der mit jetzt 566 kW/770 PS und einer Rundenzeit von 6,44 Minuten zum schnellsten Serienauto auf dem Nürburgring avanciert. Der Divo kostet laut Bugatti 5,95 Millionen, der Lamborghini immerhin rund 415.000 Euro.

Da wird selbst ein BMW Z4 für etwa 70.000 Euro zum Schnäppchen – und soll trotzdem genügend Fahrspaß bieten, versprechen die Bayern zur Premiere der neuen Roadster-Generation. Schließlich startet der offene Zweisitzer im kommenden Frühjahr nicht nur als M40i mit einem 250 kW/340 PS starken Sechszylinder, sondern das Auto hat für mehr Fahrdynamik auch 50 Kilo abgespeckt und einen kürzeren Radstand bekommen. Und für Puristen feiert BMW die Rückkehr zum Stoffverdeck.

VW zeigt hier noch einmal die Studien aus New York und testet so, wie der Atlas Cross Sport und vor allem der Atlas Tanoak beim Publikum ankommen. Und wenn man die Reaktionen so beobachtet, sollte VW vielleicht noch einmal darüber nachdenken, ob sie neben dem SUV-Coupé auch dem Pick-up Grünes Licht geben – hier und heute zumindest hätten sie die ersten Autos schon verkaufen können.

Jaguar hat ein Auto mitgebracht, das eine Klammer zwischen den Oldtimern und den Neuwagen bildet: einen auf Elektroantrieb umgerüsteten E-Type. Zurück in die Zukunft mit 190 kW/258 PS. Die Preise für die spektakuläre Zeitreise reichen je nach Aufwand zwischen circa 60.000 Euro für den reinen Umbau bis etwa 300.000 Euro für ein Komplettfahrzeug.


(dpa/tmn)

(dpa)

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