Mortara: «Müssen uns kümmern, dass es passiert»

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Hockenheim – Edoardo Mortara ist der schärfste Rivale von DTM-Spitzenreiter Marco Wittmann.

Der Audi-Pilot kann den BMW-Mann beim Saisonfinale in Hockenheim noch abfangen und sogar aus eigener Kraft erstmals Champion im Deutschen Tourenwagen Masters werden. Dazu müsste Mortara die Rennen am Samstag und Sonntag gewinnen.

In Budapest war der Titel quasi schon vergeben, dann wurde Marco Wittmann disqualifiziert. Vor dem Saisonfinale haben sie nun noch 14 Punkte Rückstand – warum werden sie erstmals DTM-Champion?

Edoardo Mortara: «Die Meisterschaft war auch in Budapest noch nicht entschieden. Der Rückstand ist nur kleiner geworden. Es wären 26 Punkte gewesen, nun sind es 14. Das hilft natürlich. Zu sagen, ich bin mir sicher, dass ich am Ende gewinne, wäre falsch. Das kann kein Fahrer in der DTM – das Niveau ist so hoch und eng. Wie gut du wirklich sein kannst, weißt du eigentlich erst nach der Quali am Samstag. Abgesehen davon: Wir haben das erste Rennen da gewonnen. Es ist der gleiche Kurs, die Bedingungen sollten ähnlich sein, unser Gewicht auch. Es sollte also nicht so groß anders sein, als das Auftaktwochenende. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass BMW in diesem Jahr nicht immer alle Karten auf den Tisch gelegt hat.»

Was ärgert sie mehr – die Zugeständnisse an BMW oder die unberechtigte Strafe in Zandvoort, die sie acht Punkte gekostet hat?

Mortara: «Man darf sein Gemüt durch solche Sachen nicht verschmutzen lassen. Manchmal werde ich deswegen dennoch etwas ärgerlich. Die Strafe in Zandvoort hat mich mehr als acht Punkte gekostet. Danach war ich nicht mehr die Nummer eins bei Audi und musste Jamie Green Plätze abgeben, weil wir uns gegenseitig helfen. Unterm Strich hat mich das also eher 16 bis 20 Zähler gekostet. Aber wir haben in Hockenheim dennoch eine Chance auf die Meisterschaft. Daran ändert auch nichts, dass der BMW eigentlich kein DTM-Auto ist, sondern ein DTM-Plus-Auto. Wir waren dennoch in der Lage, gegen sie zu fahren in dieser Saison. Das sind wir in Hockenheim hoffentlich auch.»

Unter diesen Umständen: Was würde es Ihnen bedeuten, wenn es mit dem ersten DT0M-Titel ihrer Karriere klappt?

Mortara: «Dazu muss es erst mal so kommen. Und das ist nicht einfach. Bevor wir also darüber nachdenken, was dann passiert, müssen wir uns darum kümmern, dass es passiert.»

Schon lange gibt es das Gerücht, sie wechseln zu Mercedes. Zuletzt haben sie das mit Kommentaren im Internet selbst befeuert. Geben sie in Hockenheim ihre DTM-Abschiedsvorstellungen bei Audi?

Mortara: «Es ist etwas traurig, dass dieses Thema so wichtig ist – es gibt doch andere Geschichten über mich, die interessanter sind. Das ist nicht das erste Mal, dass man mich mit einem Wechsel zu Mercedes in Verbindung bringt. Bislang ist das nicht der Fall gewesen. Wir werden sehen, was passiert. Die Antwort auf die Frage wird es bald geben. Aber das liegt nicht in meiner Hand.»

ZUR PERSON: Der 29 Jahre alte Edoardo Mortara lebt in seinem Geburtsort Genf in der Schweiz, hat sowohl die Schweizer als auch die italienische Staatsbürgerschaft und startet mit einer Rennlizenz aus Italien. In seiner Heimatstadt führt er ein Sushi-Restaurant.


(dpa)

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