Darauf muss man achten beim Großen Preis von Kanada

Montréal – Die Formel-1-Strecke auf der Île Notre Dame von Montréal ist nicht nur wegen ihrer Insellage besonders. Der Kurs mit langen Geraden und äußerst engen Kurven sowie einer finalen Schikane stellt höchste Anforderungen an die Autos und Fahrer.

Mit seiner sechsten Pole hat Lewis Hamilton seine Dominanz auf dem Circuit Gilles Villeneuve bereits weiter unterstrichen. Im Kampf um seinen sechsten Sieg muss aber auch der britische WM-Verfolger von Spitzenreiter Sebastian Vettel im Ferrari stets Obacht geben.

DIE TEAMKOLLEGEN DER TITELRIVALEN: Wie werden sich Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen verhalten? Beide stehen in der Startaufstellung jeweils hinter ihren Stallrivalen: Bottas im zweiten Mercedes auf Platz drei hinter Pole-Mann Lewis Hamilton, Räikkönen im zweiten Ferrari auf Position vier hinter Vettel auf Startplatz zwei. Ob die beiden Finnen am Start versuchen, an ihren Kollegen vorbeizuziehen? Ferrari und Mercedes betonen: Eine Nummer eins gibt es nicht. Die Gefahr eines Unfalls gleich zu Beginn dürfte die Ambitionen der Kollegen von Vettel und Hamilton aber etwas bremsen.

DIE HAARNADELKURVE: In der Qualifikation verbremste sich Vettel dort. Und er war zu dem Zeitpunkt allein an der Stelle, an der es im Rennen mächtig eng werden kann. Die Wagen kommen mit hoher Geschwindigkeit und müssen dann enorm abgebremst werden, um den Linksknick irgendwie zu schaffen. Wer den Bremspunkt verpasst, kann zumindest auf die große Auslaufzone hoffen – und die Zuschauer wie in einer halboffenen Arena auf jede Menge Spektakel.

DIE WALL OF CHAMPIONS: Eine Nachlässigkeit in der letzten Runde in der letzten Kurve und alles ist hin. Wer die Schikane kurz vor dem Ziel zu optimistisch anfährt, landet in der Streckenbegrenzung. Ihren Spitznamen hat sie von den ruhmreichen Piloten, denen der Kontakt mit der «Wall of Champions» nicht erspart blieb. Spektakulär sind die Bilder auf jeden Fall, wenn scheinbar kein Blatt Papier mehr zwischen Rad und Mauer passt.

DIE STRATEGIE: Haarnadelkurve, Wall of Champions und einige weitere Unfallgefahren birgt der Kurs. Und das heißt auch: Safety-Car-Einsatz wahrscheinlich. Wer bis dahin einen Vorsprung rausgefahren hatte, hat Pech. Wer dann richtig reagiert, steigert seine Erfolgschancen. Zumindest soll es am Rennsonntag (Start 20.00 Uhr MESZ) trocken und sommerlich warm bleiben. Nicht selten führte Regen über Montréal auch schon zu chaotischen Rennverläufen. Unvergessen ist der Grand Prix vor sechs Jahren, den Vettel nach sechs Safety-Car-Phasen und einer 125-minütigen-Rennunterbrechung als Zweiter wegen eines Fahrfehlers kurz vor Schluss hinter Jenson Button beendet hatte.

DIE OLYMPISCHE VERGANGENHEIT: 41 Jahre ist es her, dass in Montréal die Olympischen Spiele stattfanden. Auf der Île Notre Dame zeugt unter anderem das sanierte Kanu- und Ruderbecken direkt am Fahrerlager noch vom damaligen Spektakel.


(dpa)

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